Editorial: #blacklivesmatter

Am ver­gan­gen Sam­stag protestierten auf dem Alexan­der­platz knapp 15.000 Men­schen gegen den Umgang der amerikanis­chen Regierung mit dem Mord an George Floyd am 25. Mai, gegen Ras­sis­mus und Polizeige­walt. Nicht nur in Berlin kamen dafür Men­schen zusam­men: In Frank­furt am Main waren es knapp 8.000, in Ham­burg 14.000 und in München über 25.000. 

Die Bilder der Proteste in den USA bewegten und verärg­erten die Welt, doch Polizeige­walt gegen Schwarze Men­schen ist kein rein amerikanis­ches Prob­lem. Die Chronik der ras­sis­tis­chen Polizeiüber­griffe in Berlin seit 2000, die von der Kam­pagne gegen ras­sis­tis­che Polizeige­walt zusam­mengestellt wurde, ist über 300 Seit­en lang — und dabei han­delt es sich nur um die doku­men­tierten Fälle.

Black Lives Mat­ter Protest am 06. Juni 2020 in Berlin. Quelle: Lucas Werk­meis­ter via wiki­me­dia. CC 4.0

Ras­sis­mus ist kein indi­vidu­elles, son­dern insti­tu­tionelles Prob­lem. Entsprechend sind Vor­fälle ras­sis­tis­ch­er Gewalt, sowohl in den USA als auch in Deutsch­land, keine Einzelfälle, son­dern das Pro­dukt ein­er lan­gen Geschichte von Aus­beu­tung und Diskri­m­inierung. Der erste Schritt in eine anti-ras­sis­tis­che Gesellschaft ist die indi­vidu­elle Weit­er­bil­dung und Reflek­tion, der näch­ste die sol­i­darische Organ­i­sa­tion. Daher möchte die Fer­rars & Fields Redak­tion euch hier Leseempfehlun­gen geben, um euch bei der Selb­stre­flek­tion zu helfen und euch Ini­tia­tiv­en zeigen, die eure Unter­stützung gebrauchen kön­nen. Diese Unter­stützung kann durch frei­williges Engage­ment erfol­gen, durch das Bieten ein­er Plat­tform oder auch durch finanzielle Mittel. 

Die von uns aufge­lis­teten Vere­ine sind v.A. in Berlin tätig. Um Organ­i­sa­tio­nen in Eur­er Nähe zu find­en ist die Mit­gliederliste der neuen deutschen organ­i­sa­tion ein guter Start­punkt. Infor­ma­tio­nen find­et Ihr auf der Inter­net­seite eures lokalen Integrationsbüros. 

Ein Protest in Min­neapo­lis am 28. Mai — drei Tag nach dem Mord an George Floyd. Quelle: Josh Hild via pexels.com

Leseempfehlun­gen

Noah Sow ist afrodeutsche Autorin, Kün­st­lerin und Aktivistin. 

Alice Hasters ist Jour­nal­istin und Autorin. Sie berichtet vor Allem für Deutsch­land­funk Nova und schreibt Beiträge für viele deutsche Zeitun­gen. Ihr Buch “Was weiße Men­schen nicht über Ras­sis­mus hören wollen, aber wis­sen soll­ten” ist auf Spo­ti­fy als Hör­buch abrufbar. 

RosaM­ag ist ein Online-Mag­a­zin von Schwarzen Frauen für Schwarze Frauen. Sie veröf­fentlichen Style- und Mod­e­tipps, sowie Kom­mentare über Kul­tur und Politik

Ini­tia­tiv­en und Vereine

Ini­tia­tive Schwarze Men­schen in Deutsch­land Bund e.V.

ISD ist ein gemein­nütziger Vere­in, der die Inter­essen Schwarz­er Men­schen in Deutsch­land ver­tritt. Der Vere­in organ­isiert Aktiv­itäten und Räume für Schwarze Kinder und Jugendliche, fördert poli­tis­che Pro­jek­te Schwarz­er Men­schen und set­zt sich gegen ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung, Aus­beu­tung und Benachteili­gung ein. 

Each One Teach One e.V. 

Each One Teach One e.V. ist ein Bil­dungs- und Empow­er­ment-Pro­jekt in Berlin. Seit 2014 betreibt der Vere­in eine Kiez-Bib­lio­thek in Berlin-Wed­ding. Außer­dem organ­isiert er Austausch‑, Beratungs- und Weit­er­bil­dungsange­bote für junge und queere Afrodeutsche.

ADEFRA.e.V.

ADEFRA e.V. ist ein kul­tur­poli­tis­ches Forum und Kollek­tiv für Schwarze Frauen in Deutschland.

Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jalloh

Oury Jal­loh kam nach Deutsch­land auf der Suche nach Asyl vor dem Bürg­erkrieg in Sier­ra Leone. Am 7. Jan­u­ar 2005 wird er in Polizeige­wahrsam genom­men und stirbt am sel­ben Tag bei einem Brand in sein­er Zelle in Dessau. Viele Umstände um Jal­lohs Tod bleiben bis heute ungek­lärt — ein Täter wurde nie gefunden.

Die Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jal­loh wid­met sich der Doku­men­tierung und Aufk­lärung des Falles. 

Kam­pagne für Opfer ras­sis­tis­ch­er Polizeigewalt

Die KOP bietet Opfern ras­sis­tis­ch­er Polizeige­walt rechtlichen und psy­chol­o­gis­chen Bei­s­tand. Sie klärt außer­dem über Polizeige­walt, Rechte bei Racial Pro­fil­ing und Möglichkeit­en zur Gegen­wehr auf.

Ferrars & Fields Magazine 

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