Das Jahr in Artikeln: 2021

Die Sache mit der Zeit ist selt­sam. Sie verge­ht gle­ichzeit­ig langsam und schnell, und dabei immer gle­ich. Wir haben das zweite Jahr in ein­er glob­alen Pan­demie hin­ter uns gebracht, und trotz Impf­stoff und wieder­eröffneten Län­der­gren­zen war es nicht so ein­fach wie erwartet. Für das Fer­rars & Fields Mag­a­zin war es ein aufre­gen­des Jahr. Wir wur­den weniger, und dann wieder mehr, wir haben Monate in Folge neue Reko­rde aufgestellt, in weni­gen Tagen haben wir durch unsere Spende­nak­tion unser Ziel erre­icht. Wir haben viel mit Looks exper­i­men­tiert, haben uns ver­net­zt und wur­den bilin­gual. Neue Gesichter, Geschicht­en und Stim­men formten uns im Jahr 2021. Es war nicht immer leicht. Wir bedanken uns ins­beson­dere bei unseren treuen Leser*innen und Sponsor*innen, die es uns ermöglichen, unsere Geschicht­en zu erzählen. Wir haben in kuratierten Artikeln das Jahr für euch zusam­menge­fasst und wün­schen euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Lieblinge der Redaktion

Berlin-Pankow: Hundekuscheln und intersektionaler Feminismus in Deutschlands erstem Hundecafé (#6)

Berlin-Pankow: Hundekuscheln und intersektionaler Feminismus in Deutschlands erstem Hundecafé (#6)

In einem Wohlfühlcafé in Berlin-Pankow trifft inter­sek­tionaler Fem­i­nis­mus auf Lei­den­schaft für Hunde. Die Berliner­in­nen Clau­dia Beck­ert und Nadine Seyf­fert haben Deutsch­lands erstes Hun­de­café eröffnet. Dabei set­zen sie nicht nur auf eine Begeg­nungsstätte für Hundebesitzer*innen und Hun­de­fans, son­dern auch auf die Ver­net­zung mit anderen FLINTA*-Gründer*innen. So schaf­fen sie einen inter­sek­tionalen Raum im his­torischen Nieder­schön­hausen, an dem man gar nicht anders kann, als sich angekom­men zu fühlen.
Getting Older

Getting Older

Dreißig ist ein Moment, der sicht­bar macht, was ich eigentlich selb­st gerne erre­icht hätte, was mir nicht gelun­gen ist, was mir fehlt. Es ist die Zwis­chen­summe mein­er ersten drei Jahrzehnte, ein biss­chen Bilanz ziehen — murks, unan­genehm, wenn man mich fragt. Eine Dead­line zum Erwach­sen­wer­den, nur dass ich mich aus­nahm­sweise schon ein halbes Jahr vorher stressen lasse. Dabei hätte ich ger­ade das gerne prokrastiniert. 
Aufklärung gegen Verklärung: Schluss mit der Romantik. Keine Kinder sind auch eine Wahl

Aufklärung gegen Verklärung: Schluss mit der Romantik. Keine Kinder sind auch eine Wahl

Auch heute gel­ten Frauen ohne Kinder­wun­sch noch als Abwe­ichung ein­er, so scheint es, natür­lichen Dis­po­si­tion. Dabei umgibt gebährfähige Men­schen seit jeher sowohl Mythos als auch Pathos. Bei­des ist kul­turell gewach­sen. Die Überzeu­gung, dass Mut­ter­schaft in Frauen angelegt sei, ist ein Kon­trollmech­a­nis­mus durch Staat und Kirche, welch­er Selb­st­bes­tim­mungsrechte unter­gräbt und muss als solch­er sicht­bar gemacht werden. 
Und endlich gibt es eine Formel fürs Verlieben

Und endlich gibt es eine Formel fürs Verlieben

„Wofür bist du am dankbarsten?“, „Wärst du gerne berühmt?“, „Wann hast du das let­zte Mal geweint?“ – diese Fra­gen sollen unter anderem dafür sor­gen, dass völ­lig Fremde sich ineinan­der ver­lieben kön­nen. Unsere Autorin hat dies pro­biert, lei­der erfol­g­los. Warum an dem Exper­i­ment trotz­dem etwas dran ist. 

Februar

“Kunstbewegungen passieren da, wo Künstler* innen zusammenarbeiten” – #10kartists gegen den Algorithmus

“Kunstbewegungen passieren da, wo Künstler* innen zusammenarbeiten” – #10kartists gegen den Algorithmus

“Kun­st­be­we­gun­gen passieren da, wo Künstler*innen zusam­me­nar­beit­en. Ich bin der tox­is­chen Ego-Kul­tur über­drüs­sig. Die sozialen Medi­en haben ihren Algo­rith­mus, der den Kon­sum ankurbelt, aber dafür müssen die Leute sich min­der­w­er­tig fühlen. Also pushen sie Inhalte, die uns das Gefühl geben, min­der­w­er­tig zu sein. Kun­st gibt den Men­schen ein gutes Gefühl!

März

“Don’t worry Mum, today I’m not walking alone” — Der Feministische Kampftag in Berlin

“Don’t worry Mum, today I’m not walking alone” — Der Feministische Kampftag in Berlin

Am Fem­i­nis­tis­chen Kampf­tag war Fer­rars & Fields live bei der Demon­stra­tion vor der Europäis­chen Kom­mis­sion dabei, welche vom Bran­den­burg­er Tor über die Friedrich­straße und die Muse­um­sin­sel zog, und hat visuelle Ein­drücke gesammelt.

Juli

Ausstellungsbericht: Eröffnung des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Ausstellungsbericht: Eröffnung des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Am 23.06.2021 wurde in Berlin das „Doku­men­ta­tion­szen­trum Flucht, Vertrei­bung, Ver­söh­nung“ eröffnet. In der Nähe des Anhal­ter Bahn­hofs gele­gen (Stre­se­mannstraße 90, 10963 Berlin) sollen hier Flucht und Migra­tions­geschicht­en des 20. Jahrhun­derts und ihr Bezug zur Gegen­wart neu erzählt wer­den. FFMag war vor Ort und berichtet von den ersten Ein­drück­en der Ausstellung. 

August

Erzählungen unserer Zeit: Sun Yuan & Peng Yus “Can’t Help Myself”

Erzählungen unserer Zeit: Sun Yuan & Peng Yus “Can’t Help Myself”

New York/The Guggen­heim: Ein Robot­er in einem Glaskä­fig ver­sucht sich drei Jahre lang am Leben zu erhal­ten. Am Ende sein­er Kraft liegt eine absurde Erkenntnis. 
Das absurde Antidepressivum Albert Camus’

Das absurde Antidepressivum Albert Camus’

Ich hoffe, ich kann mich an die Sinnlosigkeit des Lebens erin­nern, wenn ich das näch­ste Mal depres­siv bin, weil mein Leben sinn­los ist. 

September

Lisa Hanawalts ‘Tuca & Bertie’: Ein Liebesbrief an Freundschaft und Soulsearching in unseren frühen 30ern

Lisa Hanawalts ‘Tuca & Bertie’: Ein Liebesbrief an Freundschaft und Soulsearching in unseren frühen 30ern

Bojacks Pro­duk­tions­de­signer­in Lisa Hanawalt for­muliert in “Tuca & Bertie” einen Liebes­brief an unser dreißigjähriges Ich. Sur­re­al, lustig und feinfühlig!

Oktober

The Eternal Program

The Eternal Program

In “The Eter­nal Pro­gram”, our author tells the sto­ry of sim­u­lat­ed worlds, dig­i­tal love and the very real threat of a cli­mate war. 
Ausgerechnet Halloween

Ausgerechnet Halloween

Aus­gerech­net Hal­loween muss Marie zum ersten Mal den für sie gruselig­sten Bere­ich der Klinik betreten, um eine Akte zu holen. Doch in der Patholo­gie warten nicht nur Leichen und Ges­tank, son­dern auch Sam, der seit Monat­en ein Auge auf sie gewor­fen hat. 
Utopie Mars

Utopie Mars

„Kli­maschutz zeigt: Wir kön­nen uns nur selb­st ret­ten, wenn wir alle ret­ten. Doch es fällt uns schw­er, unsere Priv­i­legien loszu­lassen, wenn wir schon unser ganzes Leben in ihnen ver­brin­gen. Der näch­ste logis­che Schritt, das näch­ste Priv­i­leg, ist für die Men­schheit also die Besied­lung des Mars, um nochmal ‘ganz neu anfan­gen zu kön­nen‘. Der rote Plan­et, von dem man einst annahm, er beherberge Leben, scheint nun unsere einzige Hoff­nung zu sein“, schreibt unsere Autorin. Entwürfe für die ersten Marsstädte gibt es schon, darunter die Haupt­stadt „Nüwa City“, präsen­tiert vom ABIBOO Architek­turstu­dio. Ein Einblick. 
Ist das noch gut oder kann das weg?

Ist das noch gut oder kann das weg?

Es zeich­net kap­i­tal­is­tis­ches Denken aus, dass es die Welt als Prob­lem mod­el­liert und Wet­tbe­werb als Prob­lem­lö­sung. Aber was, wenn das Leben gar kein Con­test, keine Per­for­mance ist?

November

Feminismus und Norm

Feminismus und Norm

Der Fem­i­nis­mus erken­nt, dass es schwierig ist, men­schliche Gesellschaften vom Gebrauch von Nor­men und Regeln abzuwen­den. Eine Strate­gie beste­ht darin, den Inhalt dieser Nor­men so umzu­for­men, dass sie für kein Indi­vidu­um nachteilig wirken. Aber ein­er solchen Umfor­mung geht das Großpro­jekt der kul­turellen Aufk­lärung zuvor.
6 Siedlungen der Berliner Moderne (Teil 2): Carl Legien — Weiße Stadt — Siemensstadt

6 Siedlungen der Berliner Moderne (Teil 2): Carl Legien — Weiße Stadt — Siemensstadt

Im zweit­en Teil der Artikel­rei­he zu Sied­lun­gen der Berlin­er Mod­erne liegt der Fokus auf den Umset­zungsre­al­itäten des „Neuen Bauens”. Mit wis­senschaftlichen Meth­o­d­en woll­ten Architekten*innen um die Jahrhun­der­twende mod­erne Städte für mod­erne Men­schen erricht­en. Doch was wurde aus den Ideen? Kon­nten sie größ­ten­teils umge­set­zt wer­den oder blieben sie Utopie? Und in welchem Bezug ste­hen die Sied­lun­gen der Berlin­er Mod­erne dazu? 
Feminism goes online — wie “safe” sind feministische online spaces wirklich?

Feminism goes online — wie “safe” sind feministische online spaces wirklich?

FLINTA* sowie Per­so­n­en der BPoC Com­mu­ni­ty müssen auf­grund der patri­ar­chalen und ras­sis­tis­chen Struk­turen unser­er Gesellschaft in jeglichen Lebenssi­t­u­a­tio­nen mit Gewalt rech­nen. In sozialen Net­zw­erken sollen Hash­tags wie #textmewheny­ourhome, #reclaimthestreets und #stopasian­hate auf die misog­y­nen und ras­sis­tis­chen Struk­turen unser­er Gesellschaft sowie den daraus resul­tieren­den Gewalt­tat­en aufmerk­sam machen. Die Notwendigkeit nach mehr Sicher­heit im Netz sowie im öffentlichen Raum für Frauen und nicht-binäre Per­so­n­en ist jedoch unbe­stre­it­bar. Inwiefern kön­nen also soziale Medi­en fem­i­nis­tis­che Safe Spaces bieten? Durch wen oder was wer­den Safe Spaces erst notwendig oder gefährdet? Und was genau sind eigentlich Safe Spaces? 

Dezember

Not a ‘Lady Doctor,’ just the Doctor: Narrating Gender in Doctor Who

Not a ‘Lady Doctor,’ just the Doctor: Narrating Gender in Doctor Who

“We are bil­lions of years beyond your pet­ty human obses­sion with gen­der and its asso­ci­at­ed stereo­types,” claims the Twelfth Doc­tor (Peter Capal­di) in “World Enough and Time” (2017), but how con­vinc­ing­ly does the series’ nar­ra­tive of agen­der Time Lords hold up?
Vincent van Gogh: La Tristesse Durera Toujours

Vincent van Gogh: La Tristesse Durera Toujours

“What am I in the eyes of most people—a nonen­ti­ty, an eccen­tric or an unpleas­ant person—somebody who has no posi­tion in soci­ety and nev­er will have, in short, the low­est of the low. All right, then—even if that were absolute­ly true, then I should one day like to show by my work what such an eccen­tric, such a nobody, has in his heart.”
Bärchenwurst, Kunst & Klassismus. Ein Essay aus dem Prekariat

Bärchenwurst, Kunst & Klassismus. Ein Essay aus dem Prekariat

“Ich bin Lyrik­er und Philosoph. Das heißt, ich räume in einem Super­markt Wurst in Regale. Auf ein­er der Wurst­pack­un­gen ste­ht Kinder­gesicht­pastete. Kein Fugen‑s. Lyrisch.” Unser Autor über die Ver­flech­tung von Brotjobs, Kun­st und Klassismus. 
Imagining the (queer) Witch

Imagining the (queer) Witch

“Queer­ing the Witch opens up the def­i­n­i­tion of who is con­sid­ered a witch. His­tor­i­cal­ly speak­ing, the major­i­ty of accused and con­vict­ed witch­es are iden­ti­fied as women; but why not expand the def­i­n­i­tion to include oth­er com­mu­ni­ties that face dis­crim­i­na­tion because they con­tra­dict the so-called norm?” 

Ferrars & Fields Magazine 

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